Selbstempathie – Empathie für dich selbst

Solltest du den Wunsch haben, besser zuzuhören, besser empathisch für andere präsent zu sein, dann beginne damit, dir selbst „zuzuhören“. Lerne, deine Gedanken, Urteile, Analysen und Konzepte zu unterscheiden von deinen Gefühlen. Denn deine Gefühle weisen den Weg zu dem, was für dich stimmt, was du entbehrst, was du schätzt. Wenn du fühlst, was du fühlst, hast du Verbindung zu dir selbst.

Es gibt keine negativen Gefühle

Alle echten Gefühle sind lebensbejahend und lebensförderlich. Nimm sie wahr und nutze sie, um zu erkennen, was deinem Leben hier und jetzt dient. Es gibt keine „negativen“ Gefühle – höchstens unangenehme. Diese wollen dir zeigen, dass etwas für dich nicht stimmt; dass du Veränderung brauchst. Diese Gefühle – in Erziehung und Gesellschaft häufig verachtet oder tabuisiert – weghaben zu wollen oder sie zu betäuben bringt genauso viel wie ein blinkendes Warnlämpchen am Armaturenbrett deines Autos herauszudrehen.

Du kannst fühlen. Vielleicht ist es ungewohnt, deinen Gefühlen Aufmerksamkeit zu schenken? Dann übe es wieder. Du kannst fühlen. Fühlen ist die Basis für deine Gesunderhaltung oder Gesundung, für ein lebendiges Leben und für eine nährende Verbindung mit anderen.

Der Schlüssel zur Empathie für andere ist Empathie, die wir für uns selbst entwickeln.

Kelly Bryson

Trauma kann Fühlen behindern

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Solltest du dennoch die Erfahrung gemacht haben, dass du den Zugang zu deinen Gefühlen nur selten oder mit Mühen findest, so kann eine Traumatisierung, die dir noch gar nicht bewusst zu sein braucht, der Grund sein. Fühlen können wir im Prinzip alle, und wir kommen mit einem vollen Gefühle-Spektrum auf die Welt. Allerdings kann Trauma dazu führen, dass wir Gefühle abspalten, also nicht mehr fühlen. Diese Abspaltung war eine natürliche Schutzreaktion deines Organismus, die dazu diente, überwältigende Ereignisse oder auch Dauer-Zustände während deiner ersten Lebensjahre zu überleben. Zum Beispiel haben viele Menschen keinen Zugang mehr zu ihrer ursprünglichen Wut. Andere wiederum sind ständig wütend und kampfbereit; ihnen fehlt eher der Zugang zu ihrer ursprünglichen Zartheit und Verletzlichkeit – und damit zu ihrer Empathie für andere.
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Traumainformiert begleiten

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Eine traumainformierte Vermittlung der Fähigkeit zur Selbst-Empathie ist mir daher ein Anliegen. Da Selbstempathie ein kognitiver und emotionaler Prozess ist, gilt es zu erkennen, wo dir eventuell solche ursprünglich hilfreichen Abspaltungen heute im Weg stehen. Möglicherweise führt dich dein Erstkontakt mit Selbstempathie an Schichten deines Gewordenseins, die dich verunsichern und sogar ängstigen. Denn diese Schichten führen eine Art Eigenleben, da sie ja eben unbewusst zum Schutz deines Überlebens aufgebaut wurden. Sie werden dir möglicherweise einflüstern, dass du nicht in der Lage seist, dich wieder ganz zu fühlen oder dass das gefährlich oder zumindest sehr, sehr schwierig sei. Über diesen Zusammenhang informiere ich in meinen Seminaren. Im Einzel-Coaching kann ich dich individuell darin begleiten, dir deiner früh erworbenen Anpassungs-Strategien bewusst zu werden und sie behutsam zu transformieren. Hierfür bietet sich mein Empathie-Abo an.

Selbstempathie mit der Gewaltfreien Kommunikation lernen

Mit der Gewaltfreien Kommunikation nach M.B. Rosenberg steht dir ein Instrumentarium zur Verfügung, das dir auch den Wortschatz der Gefühle wieder in Erinnerung ruft. Wer etwas benennen kann, kann es auch leichter wahrnehmen. Und wer es wahrnimmt, kann es bei Bedarf auch leichter kommunizieren: Voraussetzung für eine befriedigende Gestaltung von Beziehungen in Partnerschaft, Familie und Beruf.

Mein Angebot

Von meiner Seite stehen dir sowohl Bildungsurlaube zur gewaltfreien Kommunikation und zu System-Aufstellungen als auch eine Einzelbegleitung offen. In beiden Formen arbeiten wir mit deinen individuellen Anliegen und du wirst von mir jederzeit eingeladen, deine Grenzen wahrzunehmen, sie als einst sinnvollen Schutzmechanismus anzuerkennen und sie in deinem eigenen Tempo zu erweitern. Eine Aufstellung deiner Herkunfts- oder deiner Gegenwartsfamilie kann ein guter Einstieg sein oder der Vertiefung deiner neu erworbenen kommunikativen Kompetenzen dienen. Auch hierfür gibt es sowohl das Einzelsetting wie das Erleben und Lernen in der Gruppe.