Lebensbejahende Konfliktlösung in Schulen für das 21. Jahrhundert
Konflikt
Am Ausgangspunkt jedes Konflikts stehen ungestillte Bedürfnisse. Wenn Menschen lernen sich zu behaupten ohne andere anzugreifen, nimmt das Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung für alle dramatisch zu. Das Konfliktpotenzial nimmt dramatisch ab.
Konflikte in der Schule
Lebensbejahende Schulen sehen Konflikte als Teil des Lebens und als Chancen für Entwicklung. (Was nicht heißt, dass es für Menschen angenehm ist, sich im Konflikt zu befinden.)
Lebensbejahende Konfliktlösung
- gelingt mit Gewaltfreier Kommunikation nach Marshall Rosenberg und mit Mediation
- setzt an den Bedürfnissen aller Beteiligten an
- geht davon aus, dass das, was jemand tut, das Beste ist, was er zu diesem Zeitpunkt tun kann
- findet Lösungen mit allen Beteiligten und im Sinn aller Beteiligten
- macht Schuldzuweisungen und absichtliches Auslösen von Scham überflüssig
- beinhaltet Verstehen, Empathie und Verständigung
- verträgt sich nicht mit Strafen, weil Strafen
- den Schaden verdoppeln
- den Beschuldigten klein machen
- einseitig sind
- Hilflosigkeit vertuschen
- Beziehungen verschlechtern, Verbindungen unterbrechen
- Machtausübung über Menschen bedeutet.
Lösungen
Lösungen können Ausgleichs-Handlungen beinhalten. Menschen, die die Wirkungen ihres Handelns ehrlich bedauern, sind bereit, Dinge zum Ausgleich für einen entstandenen Schaden oder Schmerz und zur Wiederherstellung des Friedens zu tun. Durch Gewaltfreie Kommunikation und Mediation werden sie dazu ermutigt,
- weil sie aus freien Stücken handeln und
- weil die Gemeinschaft anerkennt, dass das, was sie getan haben, das Beste war, was sie zu jenem Zeitpunkt haben tun können.
Mediation und Schulmediation
Zu einer Mediation gehen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Konfliktfall.
Bei einer Mediation
- leitet eine Vermittlerin/ein Vermittler das Gespräch; sie/er ist allparteilich, das heißt, sie/er hält zu beiden Seiten
- finden alle Konflikt-Beteiligten Gehör
- werden Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck gebracht
- finden die Beteiligten Lösungen im praktischen Sinn und auf der Ebene ihrer Beziehung.
Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg
Die GFK kann man auch als „Kommunikation ohne K(r)ampf“ beschreiben. Sie ist ein Weg, das Leben in Eigenverantwortung, Verbindung und Lebendigkeit zu gestalten. Feiern und Trauern, Wünschen und Bedauern, Kooperieren und Streiten, Lernen… einfach alles.
Kommunikation ohne K(r)ampf
- hört mit dem Herzen und spricht aus dem Herzen
- bedeutet, mit mir selbst und mit anderen frei von Kritik, Schuldzuweisungen und Vorwürfen zu sprechen
- erkennt die Bedürfnisse aller an und
- kennt viele, viele, viele unterschiedliche Wege, diese Bedürfnisse zu erfüllen.
Lebensbejahende Konfliktlösung in der Schule
Gewaltfreie Kommunikation und Schulmediation kann man lernen. Kinder lernen am Vorbild, und sie lernen wesentlich schneller als Erwachsene. Deshalb kann es für Schulen sinnvoll sein, wenn die Erwachsenen sich zunächst einen Vorsprung verschaffen, zum Beispiel in einem Seminar. Später können sie mit den Schüler(inn)en beraten, wie sie das gemeinsame weiter Lernen gestalten wollen.
Ariane Brena, 2008
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